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Dach nachträglich wärmedämmen


unicorn0815

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Mal eine Frage an die, die sich mit sowas auskennen...

 

Um ein Dach nachträglich zu dämmen (zur Zeit ist zumindest auf dem Dachboden gar keine Dämmung vorhanden), gibts

ja Dämmmaterial in verschiedenen Stärken. Die Mindeststärke, die bei uns in Frage kommt, wären 120mm, dickeres

Zeug zu verwenden wäre aber auch durchaus machbar.

Damit kommen wir dann zur eigentlichen Frage: wie groß ist der Unterschied in der Wirkung, ob nun 120mm, 160mm oder

200mm dickes Dämmmaterial verwendet wird? Rein von der Logik würd ich sagen, je dicker, desto besser :D Aber wenn

ich mir die Preisunterschiede so anschaue, frage ich mich, wie sehr sich das wirklich bemerkbar machen würde, wenn

ich beispielsweise nur 120mm statt 160mm oder 200mm verwende.

Bei der benötigten Menge gibts da schon eine recht deutliche Preisdifferenz, und auch wenn ich nicht am falschen Ende

sparen will, seh ich nicht ein, deutlich mehr zu bezahlen, nur um eine evtl nur sehr geringfügig bessere Wirkung zu

erzielen.

 

Wär gut wenn da jemand weiter helfen könnte...

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wenn du nur pauschal nach Formeln gehst verhält sich deine Dicke des Materials bei gleichen Lambda proportional deines Wärmeverlustes.

Am einfachen Beispiel, du hast ein Ziegelhaus ringsrum aus Ziegeln und gleichmäßig von Luft umgeben (ja das wäre ne Kugel), Aussenfläche 100 qm du willst Innentemperatur 20 Grad und hast Aussen -10 Grad

Wärmedurchgangskoeffizient von Ziegel ist 1,2 W/qm*K -> Temperaturunterschied innen zu aussen => 30 Kelvin Dein Wärmeverlust wäre 1,2 mal 30 K = 36 W/qm und dann das ganze mal 100 qm, also hättest du dann dort einen Wärmeverlust von 3600 Watt die du irgendwo zuführen musst um deine Temperatur im Inneren zu halten.

nun mal komplett nur Dämmung mit lambda von 0,032 W/(m·K) kommt auf ein Wärmedurchgangskoeffizient bei 10 cm Dicke von 0,32 und bei 20 cm Dicke auf 0,16

Bei dem obigen Beispiel nur aus 10er Dämmung bräuchstest du theoretisch nur 960 Watt zuführen für eine konstante Temperatur und bei einer 20er Dämmung 480 Watt. Also Doppelte Wärmedämmung halber Wärmeverlust,

Art der Dämmung, Untersparren? dann auf die ordentliche Be und Hinterlüftung, nützt nichts wenn das Zeug wegen Taupunkt nass wird dann geht das ganze ins Gegenteil mit vielleicht einer Prise Schimmel

Wenn du da jemand hast der dir das macht oder machen will, dann sollte er dir das ganze auch ordentlich erklären können, ansonsten kannste das Geld auch gleich verbrennen.

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  • Admin

Bevor über Dämmmaterial und Stärke gesprochen werden kann ist es nötig etwas mehr über den Aufbau des Daches das gedämmt werden soll zu wissen um die richtigen Materialien und die richtige Variante empfehlen zu können.

 

Mit deiner Vermutung, je dicker um so besser, liegst du schon richtig, meine Dämmung ist 40cm im Schrägdachbereich und 60cm im Deckenbereich zum Spitzboden hin, das ergibt im Sommer angenehme Temperaturen und spart im Winter jede Menge Heizenergie, zusätzlich habe ich auch eine kontrollierte Wohnraumlüftung in Betrieb.

 

Aufbau ist wie folgt von Aussen nach Innen:

 

- Tondachdeckung

- Ziegellatten 30x50

- Hinterlüftung 50x80

- Diffusionsoffene Dachbespannung

- Vollschalung mit Zölligen Fichtenbrettern

- Dachsparren 180x100 und Konstrucktionsaufbau

- Schrägdachabhänger für Knauf Deckenelemente an den Sparren( 22cm )

- WD 180mm zwischen den Sparren

- WD 220mm quer zu den Sparren zwischen den Schrägdachabhängern

- Dampfsperre komplett verklebt und an den Wänden mit speziellem Silikon verklebt

- Rigipsplatte 18mm Feuerhämmend

- Anstrich/Tapeten

 

Es ist wichtig dass keine Feuchtigkeit an die Dämmung ran kann und für den Fall dass es trotzdem dazu kommt muss die Dämmung ablüften können was in der Regel immer nach Aussen erfolgt.

 

Bei einer Sanierung von Dachaufbauten die über keine Dachbespannung verfügen muss eine sogenannte Hinterlüftete Dämmung erfolgen damit es nicht zur Zerstörung der Dämmung durch Feuchtigkeitsaufnahme kommt, dabei wird zwischen Dachziegel oder Vollschalung zur Dämmung ein Zwischenraum von mindestens 5cm gelassen, in diesem Raum kann dann die Luft zirkulieren und eventuelle Feuchtigkeit die aus der Dämmung aufsteigt nach Aussen transportieren, wird das nicht gemacht besteht die Gefahr dass die Dämmung kaputt geht.

 

Wenn die Gefahr von Feuchtigkeitsbildung nicht ausgeschlossen werden kann dann sollten Styropore und keine Glaswolle oder Naturwolle verwendet werden.

 

Wenn das Dach trochken ist dann kann auch darüber nachgedacht werden den Trockenbau fertig zu stellen und danach eine Einblasdämmung, meist Naturfasern oder Baumwolle, zu verwenden...ist sehr effektiv und gar nicht so teuer.

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...

 

Wenn das Dach trochken ist dann kann auch darüber nachgedacht werden den Trockenbau fertig zu stellen und danach eine Einblasdämmung, meist Naturfasern oder Baumwolle, zu verwenden...ist sehr effektiv und gar nicht so teuer.

 

Kann ich nur bestätigen! Die Einblasdämmung hat sich bei mir mehr als bewährt.

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Möchte dazu noch was hinzufügen:

Ganz wichtig ist ein"Kaltdach".Damit hat man eine stetige Zirkulation.

Da wird automatisch überschüssige Feuchtigkeit und Hitze im Sommer entsorgt.

Wenn man schon einen solchen Ausbau machen will,sollte man das auch machen.

Eine gute Isolation ist wichtig.

Genauere Auskünfte kann da sicher der Energieberater geben.

Der kann dann ja auch die spezifischen Gegebenheiten(Himmelsrichtung,tägliche Sonnenbestrahlung etc.)

berücksichtigen.

Ganz wichtig ist eine gute Dampfsperrre(zB:Hygrodiode),um Schimmelbildung zu vermeiden.

Und alles an den Rändern gut abkleben.

Eine sorgfältige Arbeit ist das wichtigste überhaupt!

Man sollte sich unbedingt sehr gut beraten lassen.

Die Berechnung der Isolierstärke ist relativ einfach,da es Tabellen gibt oder jeder Berater die

passende Software hat.

 

Wünsche ein gutes Gelingen :D

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Erstmal danke für die Antworten :goodjob:

 

Bisher sieht das Ganze so aus, dass im Bereich des Spitzbodens (maximale Höhe 1,20m ungefähr),

praktisch gar keine Dämmung vorhanden ist, von aussen nach innen gesehen lediglich die Dachziegel

und dann eine Folie (fragt nicht nach Fachbegriffen :D ).

Die Dachschrägen gehen dann im Obergeschoß weiter, in diesem Bereich ist bereits Dämmmaterial (120mm)

vorhanden. Im Deckenbereich zwischen Obergeschoß und Dachboden wurde ebenfalls an Dämmung gespart,

dort befindet sich zwischen Deckenverkleidung Obergeschoß und dem Holzboden auf dem Dachboden

Dämmungstechnisch gähnende Leere.

Ob und wenn ja was sich die Vorbesitzer dabei gedacht haben, keine Ahnung, aber hab halt nicht vor,

dass so zu lassen :)

 

Was den Gesamt-Arbeitsaufwand angeht, um evtl auch trotz der wenn ich nicht irre 120mm Dachsparren

eine dickere Dämmschicht zu verbauen, ist das doch recht flexibel, da in diesem Zusammenhang im

Obergeschoß die jetzige Verkleidung eh ersetzt werden soll.

 

Und ja, es ist auch jemand dabei, der sich mit sowas auskennt, aber zum einen ist der nicht ständig

erreichbar, und zum andren kann man Informationen nie genug haben :thumbsu:

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