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Schall-Profi´s im Board?


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Hi!

Hab mal eine Frage an alle, die sich im Bereich Schall gut auskennen!

 

Welches Ergebnis ist korrekter/genauer?

Das gemessene oder das errechnete?

 

Hintergrund:

Wir wohnen an der Bahn, die wird für Jade-Weser-Port ausgebaut und für Anlieger gibt es u.U passiven Lärmschutz.

Der Wert, ab dem es passiven Lärmschutz gibt, muß 49db (A) übersteigen, d.h. ein Wert von 49,1 db (A) hat man Anspruch darauf.

Unser Wert wurde berechnet, mit dem Ergebnis 49 db (A)...na toll!

Daher jetzt meine Frage an die Spezies: was ist genauer?

Evtl. mit kleiner, verständlicher Erklärung...Danke!

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"Genauer" ist das wo die Bahn weniger zahlt, Habt ihr denn die Berechnung vorliegen? 49 db ohne Kommazahl kann auch 49,4 heißen und (für die Bahn) abgerundet worden sein, kann aber auch 48,5 gewesen sein.. Alles immer Ansichtssache und nur für Leute mit Standvermögen durchhaltbar. und eins noch die Bahn kann sich das auch schön rechnen, also da gilt nicht unbedingt die klassische Mathematik oder Physik. Positiv gerundete Längenangaben und vielleicht noch ein paar künstlich eingesetzte natürliche "Schallschlucker" verfremden solch theoretische Ergebnisse maßgeblich.

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Das Berechnungsergebnis ist 49,0 db (A)

Frage ist aber immer noch, unabhängig von künstlichen oder sonstigen Zusätzen, was genauer ist.

Wenn z.B eine Messung genauer ist, würde ich das finanzielle Risiko einer Messung eingehen, denn 0,1 ist nicht viel! Wenn ich tatsächlich einen minimal höheren Wert habe, habe ich das halbe Haus mit neuen Lärmschutzfenstern ausgestattet. Die müssen unbedingt neu, sind ziemlich alt.

Dazu kommt die Dachisolierung, bei uns liegen ein paar Wohnungen im Dach und die haben freien Blick auf die Bahn! (Dach ist isoliert, aber nach altem Standard)

Wären also 50% der Kosten für Arbeiten die ich eh irgendwann machen muss, durch die Bahn übernommen!

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Wenn ich das nun richtig verstehe, habt Ihr ne Bahnstrecke vor dem Haus, wo sowieso schon Güterzüge herfahren.

Nach Ausbau fährt dann in meiner Theorie nicht mehr alle 20 Minuten, sonder meinetwegen im Minutentakt nen Zug zum Port.

Ist dafür der Schallwert maßgeblich, oder für den Ausbau selbst?

 

Bei erstem müsste es doch sowieso schon Unterlagen zu einer Schallpegelmessung der Bahn geben? Die würde ich mal vorsichtig anfordern. Zumindest mal nachfragen. Vielleicht auch beim Nachbarn. Denn wenn der momentane Wert höher als 49 ist, kann ja nach dem Ausbau nicht weniger da sein.

 

Im konkreten Fall könntest Du Dir aber auch ein Schallpegelmessgerät leihen und mal selbst messen. Solche Geräte sind auch geeicht und werden ja nunmal für solche Zwecke gebaut.

 

Eine Berechnung ist m.E. nach genauer, wenn sie alle Faktoren berücksichtigt. So kann aber im Dachgeschoss sicher ein anderer Wert berechnet werden, als im Erdgeschoss. Und dadurch wird eine pauschale Berechnung sicher sehr ungenau.

 

Du hast recht, dass 0,1 nicht viel ist, aber genau das zeigt sicher die Genauigkeit einer Berechnung und nicht einfach ein wohlwollendes Ab- oder Aufrunden.

 

Bei solchen Projekten geht man nicht hin und legt einen Wert fest und sagt dann: Och schade, exakt der Wert. Tut uns leid. Für Kartenspielertricks ist da kein Geld übrig.

 

Ich würde mir ein Messgerät ergoogeln und temporär Aufzeichnungen machen und mit den Ergebnissen einen Einspruch verfassen. Bis dahin kostet es dich nämlich so gut wie nichts. Natürlich nur, wenn die Werte deutlich nach oben abweichen.

 

Wobei ich, nimm es mir nicht krumm, der Meinung bin, dass die Bahn da tatsächlich die besseren Argumente hat, wenn du z.B. den "Lärm" da schon 20 Jahre aushälst und jetzt erst gegen einen Wert von 0,1 angehen wirst. Nicht falsch verstehen, ich würde es auch machen, aber ich sehe da geringe Chancen.

 

Firmen, die professionelle Schallpegelausrüstungen vermieten, findet man bei google zu hauf.

 

Gruß

double_d

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Welches Ergebnis ist korrekter/genauer?

Das gemessene oder das errechnete?

Imho die falsche Fragestellung, weil laut Google bzw. "16. Immi-Verordnung" ist nun mal die Berechnung bindend.

 

btw

Nachtwert bei einem Krankenhaus liegt bei 47db(A) und "wir hier" sind für 54db(A) gut.

 

*edit*

Posting von DD nicht mitbekommen ... und bei meinem habe ich wohl was gelöscht.

 

Also zur Messung sage ich jetzt nix mehr, weil imho "Kann-man-machen-aber-muss-man-nicht". Leute spielen ja auch Lotto und gewinnt immer mal wer.

 

Aber schaue Dir doch erstmal die Berechnung als solche an. Werte richtig? Zahlendreher? Was sagen die Nachbarn?

 

So, bin raus. Muss Geld verdienen und Farbe kaufen. Alte zugige Fenster streichen und den Sack vor der Türe mal wechseln.

bearbeitet von nignag
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Puh...O.k

 

Also, momentan fahren auf der Strecke überwiegend Personenzüge und zwar 44 pro Tag. Die sind so gut wie nicht zu hören, bzw. gut zu ertragen.

Dazu kommen 8 Güterzüge, die nur Tagsüber bis auf eine Ausnahme fahren. Die sind alle, selbst bei geschlossenem Fenster ziemlich gut zu hören, aber man kann gerade so damit Leben.

Nach Beendigung des Ausbau´s der Strecke für den Jade-Weser-Port fahren dann allerdings statt 8 Güterzügen mindestens 86 Güterzüge über die Strecke.

Und...diese fahren überwiegend Nachts! Der Wert ist jetzt schon gelegentlich überschritten, nach dem Ausbau aber garantiert wesentlich überschritten!

Daher hat die Bahn zusätzlich Lärmschutzwände in der Planung. Messungen und auf Grundlage der Messung gemachte Berechnungen ergaben, das die Schallschutzwände in den meisten Bewohnten Bereichen nicht ausreicht!

Und so kam dann der passive Schallschutz auf, um den die Bahn nicht herum kommt, da der max. Wert trotz Schallschutzwänden überschritten wird.

Es gibt Pläne/Diagramme, die den Schallverlauf aufzeigen und Berechnungen dazu. Unser Haus (Mehrparteienhaus) liegt so, das die unteren Bereiche man so gerade eben nicht für passiven Schallschutz in Frage kommen, da sie im Schallschatten liegen. Vergessen wurde aber von der Bahn, das unser Haus mit das höchste in dem Gebiet ist und außerdem bis in den Spitzwinkel ausgebaut ist. Daraufhin haben wir die Bahn freundlichst darüber informiert und um Berücksichtigung des Dachgeschosses gebeten. Die haben das von einer Firma berechnen lassen und da kam eben genau der Grenzwert von 49db (A) heraus.

 

Den Tip mit den Miet-/ bzw. Leihbaren Messgeräten werde ich mal für unsere Gegend prüfen und ggf. selber in der Nacht die Werte an mehreren Tagen ermitteln...wobei momentan eben nur der eine Güterzug nachts fährt.

Habe jetzt leider keine Zeit mehr, noch mehr zu erklären, denke aber es gibt etwas mehr Überblick.

Werde ggf. noch ergänzen.

Danke!

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Hi, das Messprotokoll der Bahn wuerde ich erstmal kritisch sehen. (Wer den Kuchen bestellt, bezahlt ihn auch).

Eine eigene Messung mit einem Schallpegelmessgeraet wuerde ich empfehlen, eventuell mit den Nachbarn zusammentun, wegen den Kosten.

Es gibt auch geeichte "MessKoffer" zum Ausleihen.

Es gibt auch Apps fuer Smartphones ( z.B. Dezibel Ultra), damit kann man sich erstmal generell einen Ueberblick beschaffen.

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Wenn ich das richtig sehe, plant die Bahn eine Strecke neu zu machen, bzw. auszubauen. Planungsbüros bekommen den Auftrag diese Strecke zu optimieren, also die Bahn will so schnell wie möglich fahren, aber nur soviel wie nötig bezahlen, also muss das Planungsbüro, was es ja sicher auch theoretisch (also am Schreibtisch) macht einen geeigneten Plan ausarbeiten. Das da hart an der Grenze kalkuliert wird, ist auch verständlich, es wird versucht das für seinen Auftraggeber herauszubekommen, was machbar ist, und das am Ende nicht alles so hinhaut wie vorher geplant wurde, ist in Deutschland mittlerweile Gang und Gebe. Vorher könnt ihr maximal durch einen Anwalt in diese Berechnungen des Planungsbüros einsehen. Messen könnt ihr jetzt eh nichts, denn wenn die Bahn die Strecke ausbauen will, wird sie sicher irgendetwas hinbauen (neue Lärmschutzwände, neue geräuscharmere Gleise, etcpp.) oder umbauen. Diese Messungen könnt ihr nur nach dem Ausbau machen. Zum Begutachten der Berechnungen des Planungsbüros braucht man schon einen "Experten". Aber da laufen ja zur Zeit viele rum, jedenfalls sagen sie es, also wäre die Auswahl ja sehr groß.

Und so eine Geräuschmessung, die vor einem deutschen Gericht anerkannt wird, ist halt nicht nur mal schnell mit einem mobilen Gerät gemacht. Schau dir mal die 16. BImSchV - Verkehrslärmschutzverordnung mit Anhängen besonders Schall 03 von der DB an. Vielleicht kommt eure Strecke dann da rein und wird bei überschreiten von Lärmwerten gesondert mehrmals im Jahr abgeschliffen.

Aber da müssen alle Anlieger dieser Strecke an einem Strang ziehen.

 

PS: das Eisenbahnbundesamt stuft auch gerne mal eine Strecke die angeblich laut Bahn leise ist, nach praktischen Messungen geschwindigkeitstechnisch von z.B. 100km/h auf 60 zurück. Die Bahn wird vorher natürlich alles versuchen, das Beste für sich herauszubekommen. Und die Bahn muss nicht beweisen das sie leise fährt, ihr müßt beweisen das sie zu laut fährt und das fordert ein geduldiges Standvermögen, die Bahn weiß wie man solche Sachen herauszögert und hat auch genügend vorläufige Ausreden in petto.

z.B. wenn du jetzt höhere Lärmwerte misst, wirst du wohl irgendwie aus dem vorhergesagten Schallschatten der Bahn geflogen sein, oder der Wind lag halt anders an, als in den vorangegangenen 120 Jahren, wo die Bahn aber auch keine Nachweise hat, das er in diesen 120 Jahren aus dieser Richtung gekommen ist, das hat sicher nur ein Kartenleger des Planungsbüros ausgewiesener Experte festgestellt und niedergeschrieben. :D

bearbeitet von leo67
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