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Filmkritik Knowing


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Mahlzeit alle miteinander,

lange ist es her das ich hier geschrieben habe, doch nun soll es wieder einmal so weit sein. Zum einen lag es daran das ich mich einfach nicht aufraffen konnte ins Kino zu gehen, zum anderen an der Qualität der filmischen Erbrechen aus Hollys Wood.

 

Komme gerade aus dem Kino, so dass noch nicht allzu viel durch meine synaptischen Maschen gerieselt ist ins glückseelige Land des ewigen vergessens. Und mal ganz davon abgesehen das ich diesen Text gerade auf dem Notebook eines Kollegen tippe und den Text bereits zum drittten mal in die Tastatur hacke weil dieses Montagsgerät hier nicht so will wie ich. Erstmal, der Film konnte was, definitiv!

 

Zuerst konnte ich mich an der Kinokasse nicht recht entscheiden ob's Vin Diesel oder Nic Cage werden sollte. Doch zu guter letzt entschied ich mich doch für Knowing, vermutlich auch weil ich ein echter Nicolas Cage Fan bin. Knowing, schien ein harmloser Karfreitagsfilm für die ganze Familie zu sein bei dem man herrlich entspannen und chillen kann. Wie kann man sich doch irren...

 

Der Film fängt harmlos und idyllisch an, eine Schulklasse soll zu einem großen Schulfest ebenfalls seinen Beitrag leisten. Jeder soll aufschreiben/malen wie er sich die Zukunft vorstellt. Dies wird gesammelt, und für 50 Jahre vergraben. Klingt sehr schön und ist es auch. Wäre da nicht dieses verstört drein blickende Mädchen das mich sofort an Silent Hill denken ließ. Scheinbar geistig abwesend und ein wenig gequält kritzelt sie ihren Zettel mit endlosen Zahlenkolonnen voll, solange bis die Lehrerin ihr den Zettel gegen Ende der Schulstunde entnervt entreißt ohne das die Schülerin ihr Werk vollenden konnte.

 

Jetzt fängt der Film aber erst richtig an. Nicolas Cage spielt Ted Myles, alleinerziehender Vater und sonst ein normaler Durchschnittstyp. Die beiden Hauptdarsteller ließen sofort Erinnerungen an Sixth Sense oder Unbreakable wach werden. Doch wer jetzt eine langweilige Vater-Sohn-Beziehung, Mutter bei einem Unfall gestorben, Vater lebt seit dem innerlich zurückgezogen und daher unbeweibt (noch), der irrt. Es ist in der Tat so wie gerade beschrieben doch langsam aber sicher schleichen sich immer mehr Mystery Elemente in den Film ein. Immer wieder erinnerten Handlung oder Dialoge an Klassiker dieses Genres.

 

Nicolas Cage gibt dieses mal solide Schauspielkunst zum Besten, weder besonders gut noch besonders schlecht. Manche mögen seine ständig gleiche Mimik kritisieren. Der 10jährige Chandler Canterbury in seiner ersten großen Hauptrolle spielte sowieso alle an die Wand! Die übrigen Schauspieler sind normale Hollywood-Durchschnittskost.

 

Der Film ist eine gut gelungene Mischung aus Signs, Final Destination und The Day after Tomorrow. Langsam gerät die Schnitzeljagd nach neuen Erkenntnissen immer tiefer in mysteriöse Abgründe, finstere Gestalten scheinen es auf den Jungen abgesehen zu haben, zahlreiche gut gemachte Schockeffekte halten die Zuschauer locker bei der Stange. Und wenn sich die langweilig anmutende Vater-Sohn Klamotte in donnerndem Effektgewitter modernen Blockbusterstiles endgültig auf meine innerliche Amazon-Vorbestellungsliste gekämpft hatte, hatte der Film bei mir schon gewonnen. Alles was Der Tag an dem die Erde still stand gänzlich falsch machte gelingt hier mit einer beispiellosen Leichtigkeit. Sein visueller Stil erinnerte jedenfalls stark an M. Night Shyamalan's Werke. Es fehlt lediglich der PlotTwist am Ende, vielmehr steuert dieser Film zielstrebig auf sein unaufhaltbares Ende zu.

 

Öfter hatte ich auch einfach nur ein breites Grinsen im Gesicht weil der Regisseur die Kamera voll auf die bei zahlreichen Unfällen brutal getöteten Menschen hielt. Der Film ist nicht umsonst erst ab16 obwohl er von der Handlung durchaus auch ab12 freigegeben werden könnte. Dies waren dann übrigens alle "lustigen" Momente im Film bei denen man grinsen konnte. Ansonsten saß man entweder mit offenem Mund da oder zuckte zusammen.

 

Immer schneller rast die Handlung auf sein unvermeidliches Ende zu, langsam dämmert es auch dem Zuschauer worauf der Film hinauslaufen wird. Allerdings gingen ihnen gegen Ende die Pferde doch ein wenig durch und die geheimnisvolle Mystik wird für meinen Geschmack ein wenig zu deutlich entwirrt. Die Anspielungen an abendländische, christliche Religion und ScienceFiction harmonisierten meiner Meinung nach trotz allem und auch wenn einige Dinge ein wenig zu dick aufgetragen waren, konnte man es dem Film als ganzes problemlos verzeihen.

 

Handlungstechnisch gab es durchaus einige Holperstellen, allzu riesig waren die Logiklöcher aber nicht, es waren vielmehr die an manchen Stellen zu künstlich wirkenden Dialoge oder Handlungen. Trotzdem schaffte es der Film in der zweiten Hälfte eine gute Portion Spannung zu erzeugen und man fieberte mit den Protagonisten mit.

 

Die Musik war sehr schön, abwechslungsreich und sie unterstrich stets die vorgesehene Wirkung der einzelnen Szenen. Besonders gegen Ende war sie richtig gut. Großes Lob auch an den Tontechniker, Dynamik schien ihm wohl kein Fremdwort. Endlich mal wieder ein Film bei dem es mitunter sehr laut werden kann.

 

Ich kann den Film jedem empfehlen der nicht bei der kleinsten Erwähnung von Mystery an Märchenstunde denkt.

 

"Ich kann tote Menschen sehen!"

(Kam zwar nicht vor, aber ich hatte es jeden Moment erwartet... Und nein, Entwarnung, der Film zeigt zwar tote Menschen, handelt aber nicht von ihnen.)

 

Von mir eine 7.5/10

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Hallo,

 

ich kann mir gar nicht vorstellen, wie jemand diesen Film überhaupt gut finden kann. Ich hatte Freikarten für eine Prepreview am Montag und muss sagen, der Film(von der Handlung her) ist das grottigste, was es in der letzten Zeit überhaupt gab/gibt. Am Anfang muss ich sagen, dass der Film recht gut und spannend gemacht war. Aber als dann die "Flüstertypen" ankamen, wurde es einfach zuviel des guten.

Als dann die beiden Kinder dann am Ende von den "Flüstertypen" mitgenommen wurden, war es einfach zuviel des guten. Der Film wurde immer unlogischer. Warum hatten die beiden eigentlich weiße Hasen bekommen? Hatte das irgendeinen tieferen Sinn? Und was sollte der Kram mit Adam&Eva zum Schluss?? Zuviel in der Bibel geblättert?

Es gab noch zich solcher unlogischen Szenen und andere, die wirklich aufgeregt haben. Ich sag nur

"Hey, ich bin Wissenschaftler und weiß es sowieso besser, aber du Frau, weisst es sicherlich besser und kannst dich in den Höhlen retten. Fahr los und bring dich um!!"

 

 

Die Story war schlecht. Schauspiel, Effekte und Musik waren gut. Aber dafür gehe ich nicht ins Kino, da brauch ich schon ne Handlung, die passt.

 

Das Kino war voll, jedoch fand niemand diesen Film wirklich gut. Zum Schluss haben sogar einige den Film ausgebuht, weil er so schlecht war. Ich fand Number 23 mit Jim Carry 10x mal besser, als diesen Sci-Fi Thriller Mix. Da er umsonst war, kann ich mich nicht wirklich beklagen. Trotzdem kann man seine 8EUR für eine Karte getrost sparen.

 

P.S.

Bei einem Vergleich mit The Sixth Sense grausen sich bei mir die Nackenhaare. Der Film war wohl um einiges besser. Im Radio wurde der Film auch mehrmals sehr abwertend dargestellt. "Lieber in die Sonne legen, der Film lohnt nicht wirklich". Aber wenn ich deine "Kritik" gelesen hätte, würde ich den Film wohl eher doch besuchen und mich danach ärgern, warum ich das Geld nicht lieber für Sonnencreme ausgegeben habe.

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"Knowing"... bedeutet soviel wie "wissend".

Der Titel ist schon das, worauf der Film hinauslaufen will. Als ich schon in den ersten Szenen sah, was für einen Typen Cage darstellt, nämlich einen traumatisierten alleinerziehenden Vater mit Alkoholproblemen und dann auch noch die Szene, wo Cage seiner Klasse in wissenschaftlicher Art den ZUfall und den Determinismus erklärt, war mir ehrlich gesagt schon klar, worauf das ganze letzten Endes hinauslaufen wird. Am Ende ist der Mann stark ramponiert aber geläutert, obwohl für nicht sehr lange...

 

Die einzige Frage, die einen wirklich beschäftigte ist, sind die Flüsterleute nun vom Diesseits oder Jenseits? Diese Frage wird auch am Ende nicht klar beantwortet und entspricht eher der transzendenten Weltanschauung einer Sekte, die es nicht wert ist, hier namentlich erwähnt zu werden.

 

Nicolas Cage liefert eine routinierte Leistung ab und auch viele der Bilder sind sehr stimmungsvoll. Aber die Handlung würde in einen 20-minütigen Kurzfilm passen, ohne etwas wesentliches auszulassen. Zu durchsichtig und mit klar erkennbaren Tendenzen in eine bestimmte Denkrichtung.

 

Ich war sehr enttäuscht von dem Film und würde am liebsten mein Geld zurück verlangen.

 

Gruss

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