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Filmkritik - Cowboys & Aliens


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Ich hab's wieder getan...

Lange ist es her, fast ein Jahr, vielleicht auf Grund der Tatsache das hier auf'em Board schon seid langem die Luft raus ist, doch nun soll es wieder sein.

 

 

Nachdem ich bei den letzten guten und schlechten Filmen kein Bedürfnis verspührte mein erlebtes hier niederzuschreiben, versuche ich es doch noch einmal.

Cowboys & Aliens, was für eine Mischung, egal was vorab über den Film gesagt oder geschrieben würde, den musste ich sehen, da ging kein Weg dran vorbei.

 

Jon Favreau, ein Regisseur (und Schauspieler) der sich nach den beiden Iron Man Superhelden Filmen und beispielsweise dem durchaus mittelprächtigen Jumanji-Clone Zathura nun in einem nicht gerade alltäglichen Setting versucht, dem Western. Ein Genre das immer wieder für mausetot gehalten wird, aber in regelmäßigen Abständen durchaus zu guten Filmen (z.B. True Grit, No Country for Old Men, Todeszug nach Yuma) herhalten kann.

 

Mit Daniel "Bond, James Bond" Craig, Olivia Wilde und Allstar Harrison Ford hat er eine illustre Gruppe versammelt, die er auf Alienjagd schicken kann.

Alle hatten sichtlich Spaß an der Sache, spielen völlig zwanglos drauf los und sind sich für das eine oder andere Overacting nicht zu schade.

 

Verdammt, der gute alte Harrison ist seit den Han Solo Tagen sichtlich alt geworden...

Olivia Wilde unterstelle ich hiermit eine richtig gute Karriere in Hollywood. Nach TRON: Legacy (und natürlich ihrer Rolle in Dr. House) die nächste weibliche Hauptrolle.

 

Besonders die Mischung Daniel Craig und Olivia Wilde passen perfekt zueinander (diese Augen), der eine ein raubeiniger Antiheld, der einfach nur in Ruhe gelassen werden will und die andere eine zarte Schönheit die beinahe perfekt eine Mischung aus Stärke und Verletzlichkeit ausstrahlt.

 

Zuerst stand ja Iron Man Robert Downey Jr. auf Jon Favreaus Besetzungsliste für die Rolle des Hauptcharakters Jake Lonergan, allerdings passte das wohl zeitlich nicht. Zum Glück? Ich denke schon, mit Robert Downey Jr. hätte wohl eine gute Portion Ironie Einzug in den Film gehalten aber auf Kosten der unbarmherzigen Art Daniel Craigs, er schafft es spielend dem ganzen Irrsinn der Geschichte die notwendige Bodenhaftung zu verleihen.

 

Einen der Nebendarsteller übersieht man dabei sehr schnell, nämlich den besonders in Moon genial spielenden Sam Rockwell als Barkeeper hätte ich ohne es vorher gewusst zu haben nicht erkannt.

 

Der Film beginnt und man ist nach wenigen Sekunden schon voll im Westernfieber, beinahe erwartet man John Wayne hoch zu Ross und die gute alte Bonanza Melodie taucht auch im Hinterkopf auf.

 

Der Held des Film erwacht mitten in der Prärie, ohne sich an irgendetwas zu erinnern, guten Reflexen sei Dank übersteht er die erste Konfrontation mit den rauhen Sitten des Westens schadlos und findet seinen Weg in das verschlafene Provinznest Silver City. Hier stellt sich heraus das er ein gesuchter Posträuber sein soll. Doch bevor er seiner gerechten Strafe zugeführt werden kann kommen ihm ein mächtiger Rancher und ein paar Aliens in die Quere...

 

Ruhig, aber nicht zu langsam nimmt der Spaß dann Fahrt auf. Die Charakere werden gründlich eingeführt, dann geht der Affentanz los...

 

Natürlich muss man den Film mit einem gewissen Augenzwinkern sehen, allzu ernst darf man ihn nicht nehmen. Aber das fällt hier auch gar nicht schwer. Da bei allem Professionalismus den die Schauspieler an den Tag legen immer eine gewisse Heiterkeit zu spüren ist und man sich durchaus vorstellen kann das viele Szenen durch spontane Lachanfälle der Schauspieler versaut wurden.

Dabei ist so viel Humor gar nicht im Film. Eigendlich erzählt er eine erste, teilweise auch traurige Geschichte. Der Film ist viel weniger trashig als ich gedacht hatte.

 

Natürlich hat der Film auch eine Botschaft, immerhin wird beim Kampf gegen die fiesen Außerirdischen der eine oder andere Pakt geschlossen und unvereinbares wird schließlich doch möglich. Das hält sich aber alles in Grenzen, es wird eben nicht mit dem üblichen Holzhammerpatriotismus gewunken, niemand reitet mit der amerikanischen Flagge in die hoffnungslose Schlacht und niemand erzählt sterbend in den Armen des Helden minutenlange rührseelige Durchhalteparolen. Danke.

 

Ich denke nicht das ich zuviel verrate das am Ende doch ein HappyEnd winkt, alle Fragen beantwortet werden und der Zuschauer zufrieden und glücklich nach beinahe 2 Stunden in die wirkliche Welt entlassen wird, natürlich nachdem der einsame Held am Ende in Richtung Sonnenuntergang reitet...

 

Handwerklich ist alles auf ordendlichem Niveau, der Westen sieht aus wie man den Westen aus zahllosen anderen Filmen kennt, alles eben recht staubig und grob. Die Aliens waren jetzt nicht die Offenbahrung, da wäre vielleicht mehr drin gewesen, es ist irgendwie eine Mischung aus Predator und Independence Day heraus gekommen.

 

An eine besondere Filmmusik kann ich mich beim besten Willen nicht erinnern.

 

Im Kino wurde der Film digital projeziert, kein 3D, und heraus kam ein wirklich sehr scharfes, kontrastreiches Bild das viele Details (besonders bei weiten Landschaftsaufnahmen, von denen es viele gute gibt) zeigte. Hier Note 1.

 

 

Insgesamt bekommt der Film von mir eine 6.5/10, sicher kein Oskarkandidat aber ein netter Film für zwischendurch, der eine gelungene Mischung aus Bodenständigkeit und Unsinn bietet.

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Danke. Deine Beurteilung liest sich gut und fundiert. Ich hab den Film auch auf meinem "Anschauplan" (der momentan nur einen Film enthält ;) )

Bin nun schon gespannt wie´s wird. Bei Nennung des Filmtitels haben sich unsere Besseren Hälften fast schlapp gelacht. Ist wohl doch eher ein "Männerfilm". HahaChrchrchr

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....auf meinem "Anschauplan" (der momentan nur einen Film enthält ;) )....

 

Bei mir auch: Tree of Life

 

Cowboy & Aliens wäre für mich eher ein DVD-Abend-Kandidat. Danke für die Kritik!

 

 

EDIT\

 

 

....und Olivia Wilde passen perfekt zueinander (diese Augen) ....

 

Augen? Welche Augen? :wub:

 

OGoExtFMk2.jpg

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