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Urlaub in Schottland


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So, Freunde der Nacht... nachdem ich täglich feststellen muss das es draußen merklich wärmer ist als drinnen, wird es Zeit für einen Kurzurlaub...

Es soll nach Schottland gehen, mit Wohnmobil. Ein guter Freund möchte dieses Jahr dort Urlaub machen und fragte mich, ob ich nicht Lust hätte mit ihm und seiner Familie mitzukommen. Klar, das wird ein Spaß...

 

Zuerst sollte der Trip mit dem eigenen PKW stattfinden. Mit dem PKW von zu Hause aus oder fliegen und Mietwagen? Nein, alles zu teuer und mit mir an Bord hätte ein Auto allein auch nicht gereicht.

Dazu die Kosten für die allabendliche Übernachtung in Pensionen. Die nächste Idee war dann ein Wohnmobil. Mieten, klar, das geht, ist aber auch nicht das günstigste...

 

Was tut nun der angehende Urlauber, richtig, er kauft kurzerhand ein Wohnmobil! Ein altes Hobby Wohnmobil für 3.000€ auf Peugeot J5 Basis Baujahr '88 ist es geworden.

 

 

Ja, nach gründlicher Durchsicht des Fahrzeugs auf heimischem Grund war schnell klar das einige NotOP's zwingend durchgeführt werden mussten:

 

- Das Wohnmobil war mehr ein Feuchtbiotop als ein warmes und gemütliches zu Hause auf Rädern. Das Dach war löchrig wie ein Sieb. Mit vielen Kartuschen Silikon und ähnlichem sowie viel Farbe war dem schnell abgeholfen.

 

- Das Kunststoff des Alkhoven hatte auch schon bessere Tage erlebt, doch dank Glasfasermatten, Kunstharz, reichtlich Schleiffpapier und Farbe ist auch dieser wieder top.

 

- Ohhh... der Unterboden, nein, das kann so nicht bleiben. Besonders im Einstiegsbereich hatte man das Gefühl gleich durchzubrechen. Also, mit Stichsäge, Hammer, Meißel, Akkuschrauber & Co. den Boden großflächig, komplett entfernt.

Danach mit C-Profilen die vom Dachausbau übrig waren, Styrodurplatten, Glasfaser- und Siebdruckplatten, Zinklack und Unterbodenschutz den Boden neu aufgebaut, war besonders toll unter der eingebauten Toilette...

 

- Gleichzeitig war es Aufgabe der Östrogenfraktion neuen Schaumstoff zu besorgen und diesen neu zu beziehen damit sämtliche gammeligen Polster gleich in den Kamin wandern konnten.

 

- Die längst fällige Gasprüfung bestand das Fahrzeug wieder allen Erwartungen mit Bravur.

 

- Dann der Motor, ein unverwüstlicher 2,5l Saugdiesel mit extrem durchzugstarken 75PS, ich sehe uns damit schon die Highlands hochjuckeln...

Da tropft doch Öl raus, egal, ist zwar konstant aber nicht viel, Schälchen Katzenstreu drunter, passt... oder doch nicht? Irgendwo muss das doch herkommen.

Alles sah nach einer Undichtigkeit des Kurbelwellengehäuses aus, Scheiße dazu muss der Zahnriemen runter, gut, kann man den samt Spannrollen auch gleich tauschen...

Bisher haben sämtliche Restaurationsarbeiten zwar sehr viel Zeit gekostet aber nicht viel Geld. Doch dies sollte sich nun ändern:

Bei der Begutachtung des Zahnriemans fiel auf, dass es gar kein Motoröl war, dass da die ganze Zeit tropfte, sondern Diesel. Dieser kam aus der Dieselpumpe. Undichter Wellendichtung...

Jetzt gibt es bei diesem Motor zwei verschiedene Pumpen, Delphi und Lucas. Bei der eingebauten Delphi ließe sich diese Dichtung selber tauschen. Doch wäre das Problem damit gelöst?

Die Dichtung ist ja nicht ohne Grund undicht? Welle ausgeschlagen? Also mal gucken was eine neue Pumpe kostet... 400-500€ mindestens, das rettet doch den Tag...

Nach zwei Tagen überlegen in den sauren Apfel gebissen und eine neue Lucas gekauft bei ebay mit Garantie für 400€.

Dazu 400€ Werkstattkosten für den Tausch der Pumpe, der unnötig gekauften Kurbelwellendichtung und des Zahnriemens mit Spannrollen, Ölwechsel und neue Ölablassschraube.

Luftfilter, Ölfilter und Dieselfilter hatten wir da schon selber getauscht.

 

- Ach ja, die Reifen, die waren schon über 15 Jahre alt und das ging natürlich gar nicht, neue Allwetterreifen mussten auch noch gekauft und montiert werden.

 

- ein neues Radio habe ich dann beigesteuert für CD, USB-Stick und SD-Karte.

 

- Die 22 Jahre alte Karosserie hatte leider auch schon Karies bekommen, mit Fertan, Spachtelmasse, Schleiffpapier und Farbe sind die meisten Löcher nun gestopft. Lediglich die vordere Stoßstange wird nur noch vom Lack gehalten... egal!

 

 

Das Fahrzeug sollte nun in der Lage sein den Urlaub zu überstehen.

Laut Plan steht nun eine 13 Tage und ca. 4.225km lange Rundfahrt an. Überfahrt von Dünkirchen nach Dover. Von da aus einmal durch England bis nach ganz oben und wieder zurück.

 

Als Sehenswürdigkeiten sind neben einigen schönen Landschaften (Glen Affric und Glen Nevis z.B.) eingeplant

Cambridge, Sherwood Forest, Edinburgh inkl. Rosslyn Capel, Meikleour Beech Hedge, zwei Wassermühlen, Battlefield of Culloden, Loch Ness mit Urquhart Castle, Smoo Cave, die Isle of Sky, Gretna Green, Stonehenge, der Spinnaker Tower sowie Brighton Pier.

 

 

Hin- und Rückfahrt mit der Fähre kostet 167€. Geschätzte Spritkosten ca. 650€. Übernachtungen hauptsächlich auf Parkplätzen, Campingplätze werden eigendlich nur gebraucht zum Entsorgen der Toilette und des Abwassers... und zum Duschen...

 

Wer gucken möchte, hier der vorläufige Streckenplan.Wer es ganz genau wissen möchte dem kann ich die Koordinaten der Parkplätze und Co. gerne schicken.

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Meiner Meinung nach ein sehr straffes Programm. Wirklich viel Zeit für spontane Stopps bleibt da nicht. Außerdem kommt man in den Highlands und gerade auf den Inseln nicht unbedingt schnell vorran. One-lane roads, Rinder und Schafe auf den Straßen, ... Dazu natürlich die Tempolimits. Sicher eine schöne Rundfahrt, aber ihr werdet sicher später noch einmal wiederkommen wollen, um euch manche Gegenden genauer anzugucken. Auf der anderen Seite ist man mit 'nem Wohnmobil natürlich immer in der Lage, seine Planung anzupassen.

 

Wünsche euch auf jeden Fall viel Spaß! Schottland ist toll.

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