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Geerbtes Haus leer räumen (lassen)


Rattenkopp

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Liebe Leute,

 

mein Opa ist im Herbst letztes Jahr verstorben und hat den drei Kindern ein Haus voller Möbel hinterlassen. Dieses Haus, das wurde zu Lebzeiten schon geklärt, soll verkauft werden.

 

Bis heute hat meine Mum und niemand anderes mehr das Haus betreten, aber nach einer gewissen Zeit des Abschiednehmens möchte meine Mum sich nun um die Aufteilung der Möbel und die Entrümpelung kümmern um mit diesem Kapitel auch abschließen zu können. Sie ist in der Hinsicht verständlicherweise sehr emotional und hat eine Riesenangst, diese Mammutaufgabe zu stemmen. Daher hat sich mich um Hilfe gebeten, da ich vielleicht etwas rationaler an das Thema rangehe wie sie. Da ich mit meinen 30 Lenzen sowas auch zum ersten Mal erlebe bin ich natürlich erstmal etwas überfahren und hilflos, wie man dort vorgeht.

 

Ich habe ihr vorgeschlagen, das wir erstmal dort hinfahren und alle persönlichen Dokumente und Akten aus dem Haus holen und uns einen groben Überblick verschaffen. Nur ein ganz kleiner Teil der Möbel (z.B. von meinem Opa handbemalte Bauernschränke) werden von Kindern und Enkel beansprucht und es war Opas Wunsch das diese Dinge in der Familie bleiben sollen. Soweit so gut, aber dann kommt schon das eigentliche Problem. Nun stehen wir vor der Frage, was wir mit dem größeren Teil, dem Rest machen können.

 

Hier bei uns im Emsland gibt es eine gemeinnützige Organisation die Entrümpelungen vornehmen, die guten Sachen so übernehmen und ggfs. Dinge wieder aufarbeiten um sie anschließend Hilfsbedürftigen für nen Appel und nen Ei zu verkaufen. Man zahlt da natürlich einen kleinen Obulus dafür, aber das ist auch ok. Der nicht mehr brauchbare Rest wird fachgerecht entsorgt. Leider gibt es sowas unseres Wissens nach bei meinem Opa in Minden nicht und deshalb stellt sich die Frage was wir anstellen können.

 

Kennt jemand zufällig einen privatwirtschaftlichen oder gemeinwirtschaftlichen Betrieb, der sowas im

 

Kreis "Minden-Lübbecke"

 

macht?

 

Eine Haushaltsauflösung wäre eine weitere Idee, aber wir wohnen leider nicht vor Ort und ich weiß nicht wie stark frequentiert sowas ist und ob dann auch alle die Möbel an dem Tag abholen können und wir wollen dort auch nicht zig mal hinfahren. Zudem bezweifle ich, dass meine Mum das psychisch durchsteht.

 

Sicherlich wird alles was übrig bleibt in den Container gehen und es geht erstens nicht ums Geld aber es wäre wirklich schade, wenn solche Möbel einfach sofort in den Schrott gehen.

 

Habt Ihr Ideen und Ratschläge für meine Mum und mich wie man vorgehen könnte?

 

Danke für Eure Hilfe im Voraus!

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Vor 3 Jahren habe ich das gleiche bei meinem Schwiegervater mitmachen müssen. War sicherlich für uns etwas einfacher, da wir in der Nähe wohnten.

Wie man die jetzt aufspürt nach welchem Fachbegriff du im Branchenbuch suchen musst...

Wir haben eine Firma gefunden die die Haushaltsauflösung durchführt, quasi so wie Eure gemeinnützige Organisation. Vorher musst du natürlich alles was du behalten willst raus holen. Sollten wichtige Dokumente oder extrem wertvolle Gegenstände gefunden werden sagen sie zwar das sie auf dich zu kommen aber...

 

Dann sind die an 2 Tagen angerückt und haben das Haus vom Dachboden bis zum Keller leer geräumt. Alles was sie in ihrem Laden meinten verkaufen zu können haben sie mitgenommen und den Rest fachgerecht entsorgt. Bei uns lief das so auf Kosten von 1000€ hinaus. Da musst du auch nicht bei sein, war ja so mit den abgesprochen, alles leer zu hinterlassen. Da laufen dann auch keine Heerscharen von Leuten durch, sondern nur die Mitarbeiter der Fa.

 

Ich weiß nicht ob die Kontakte in den Kreis haben, aber Fragen könnte ich mal ob die da zufällig jemanden kennen die das machen!

Ich glaube alles andere macht keinen Sinn, so was über Anzeige mit Haushaltsauflösung zu machen, danach musst du dich dann auch noch um die Entsorgung kümmern usw.

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Der erste Weg würde für mich telefonisch über das Bürgerzentrum (Rathaus) der Stadt Minden führen, um dort zu erfragen, ob es vor Ort einen solchen gemeinnützigen Verein gibt, oder ein Sozialkaufhaus, sowie die Adressen von SecondHand-Läden und sonstigen Gebrauchtwaren-Verkäufern.

 

Bei uns gibt es sowas unter dem Namen "Walze", wobei ich mit der Arbeit hier bei uns nicht zufrieden bin, aber das steht auf einem anderen Blatt.

 

Falls es solch eine Einrichtung gibt, macht man zu einem bestimmten Termin eine Begehung und markiert die Möbel, die von denen mitgenommen werden können.

In diesem Zuge würde ich vielleicht Nachbarn mit einbinden, damit jemand "vertrauenswürdiges" vor Ort ist, der agieren und reagieren kann, wenn Ihr so weit

weg wohnt.

Aber das ist der letzte Schritt in dieser Angelegenheit. Vorher ist erstmal ne Woche Urlaub angesagt um erstmal dort zu sortieren und sich einen Überblick zu verschaffen.

Persönliche Dinge sichten, vor Ort direkt entsorgen (es gibt für ein paar Cent Müllsäcke, die von dem Abfuhrunternehmen neben dem normalen Hausmüll mitgenommen werden) und entsprechende Dinge für den Transport (an weitere Kinder und Enkel) oder den Verkauf vorzubereiten.

 

Was definitiv nicht geht: Mal kurz für nen Tag hinfahren und mal so schauen was geht....das bringt nichts.

Dabei macht ihr mehr Chaos als überhaupt nötig.

 

Zeit ist der ausschlaggebende Faktor. Davon braucht Ihr reichlich. Und Ruhe...

 

Ich hab keinen Plan wie "ordentlich" der Opa war in seinen Unterlagen und in seinem Hausstand. Da es ein ganzes Haus, womöglich mit Dachboden und Keller und Garage ist, kommt da eine wirkliche Mammutaufgabe auf einen zu, die ganz schnell ohne die nötige Ruhe und Gelassenheit zu einem Fluch wird.

 

Man muss sich zunächst mit den anderen Kindern und Enkeln einig sein, dass z.B. Ihr diejenigen seid, die dort "vorsortieren"....wenn alle da mitmachen, gibts Chaos.

 

 

Ich hab das in den letzten 4 Jahren 3mal mit- und durchgemacht und weiß, was da so abgeht.

 

Kannst Dich auch gerne per PN melden, wenn gezieltere Fragen auftreten. Gerade in Bezug auf die Organisatorik.

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Als mein Opa verstorben ist und meine Oma kurz darauf ins Pflegeheim kam, stand uns dass auch bevor. Nur waren die Grundlagen etwas anderst, aber ich schilder es trotzdem mal.

 

- meine Tante und Onkel bewohnen die Wohnung über der zu Räumenden und örtlich ist die gesamte Verwandschaft in ca. 30-45min am Haus

 

- Papierkram usw wurde seit Jahren groß teils von meiner Tante gemacht, da Sie ja im gleichen Haus gewohnt hat. Somit wusste sie relativ gut Bescheid wo was ist.

 

- Erstbegehung wollte meine Tante wegen der engen Bindung nicht alleine machen und so wurde dass im kleinen Kreis mit Ihren Geschwistern gemacht und so auch alle wichtigen oder wertvollen Sachen sondiert.

 

EDITH:

Man muss sich zunächst mit den anderen Kindern und Enkeln einig sein, dass z.B. Ihr diejenigen seid, die dort "vorsortieren"....wenn alle da mitmachen, gibts Chaos.

Das wurde hier auch schon gemacht! Anderst als im kleinen Kreis, geht´s wirklich nicht.

 

- Danach wurde die Wohnung für die übrige Verwandschaft geöffnet und jeder durfte sich mit brauchbaren Hausrat versorgen . Klingt makaber, aber es war so eine Art "Familienflohmarkt" und keiner konnte im nachhinein schimpfen, dass er dies oder jenes doch gern gehabt hätte. Die familiäre Stimmung macht es eigtl. alles etwas leichter. Am Schluss sollte noch jeder mitteilen wenn er jemand wüsste, der noch was brauchen kann. Ein Teil ging so an die Jugendgruppe der Feuerwehr, die damit einen Gemeinschaftsraum eingerichtet hat.

 

- Schlussendlich blieb dann nur noch die Räumung der restlichen Sachen. Da sich keiner in der Family dazu in der Lage sah, hörte man sich um und meine Tante hat den Auftrag dann an einen alten Bekannten gegeben, der zum Pauschalpreis (ich meine 500,-€) 2 Tage lang ausgeräumt hat, für ihn verwertbare Sachen behalten durfte und den Rest entsorgt hat.

 

So war nach ca. 1 Monat alles raus, die Wohnung wurde hergerichtet und ist seitdem vermietet.

 

Schöne Grüße

 

Helio

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