Premiere kämpft um Bundesliga-Rechte
Düsseldorf - Der Bezahlsender Premiere hat nach dem Verlust der Pay-TV-Übertragungsrechte an der Fußball-Bundesliga juristische Schritte eingeleitet.
Der Münchner Sender reichte vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf Klage gegen die Fusion der Firmen Ish und Iesy zu Unity Media, der Muttergesellschaft des neuen Rechteinhabers Arena, ein.
Das bestätigte Premiere-Chef Georg Kofler der "Süddeutschen Zeitung".
"Ungleiche Waffen"
"Wir haben gerade die Klage vor dem Oberlandesgericht in Düsseldorf eingereicht, mit dem Ziel, dass die Genehmigung durchs Bundeskartellamt rückgängig gemacht werden muss", sagte Kofler und begründete seinen Schritt:
"Wenn Netz und Inhalt in einer Hand sind, gibt es eine vertikale Integration von marktbeherrschenden Stellungen. Es ist evident, dass Premiere als pures Fernsehhaus einen Nachteil hat. Wir kämpfen mit ungleichen Waffen."
Kofler verteidigt Strategie
Gleichzeitig verteidigte Kofler seine Vorgehensweise im TV-Poker: "Es wäre aus der Perspektive von Premiere unverantwortlich gewesen, weit über 200 Millionen Euro zu zahlen, wenn die Sportschau bleibt und die Telekom parallel über ihre DSL-Leitungen die Spiele im Internet ebenfalls live ausstrahlt. Evident schlechte Geschäfte mache ich nicht, dann mache ich lieber keine."
Das Grundgesetz von Pay-TV weltweit bestehe in der Exklusivität. "Warum sollten Leute freiwillig irgendwo für ein Bier bezahlen, wenn der Wirt nebenan ruft: "Bei mir gibts Freibier!'"
Premiere gut aufgestellt
Auch ohne die Bundesliga-Rechte sieht Kofler seinen Sender noch gut aufgestellt und verweist auf das Sport-Angebot mit den Exklusivrechten bei der Champions League ab der kommenden Saison, der Live-Berichterstattung von allen Spielen der Fußball-Weltmeisterschaften 2006 und 2010 sowie den Übertragungsrechten an den Ligaspielen in Italien, England und Spanien.
"Und neue Rechte kommen auf den Markt, vom Uefa-Cup bis zur Europameisterschaft", so der Premiere-Vorstandsvorsitzende, der die Hoffnung hat, "ohne gravierende Einschnitte" im Personalbereich auskommen zu können.
Quelle: www.sport1.de