Jump to content

[FAQ] Astra & Eutelsat gleichzeitig anpeilen !


Gast magix

Empfohlene Beiträge

Vielleicht eine kleine Hilfe für Neulinge auf dem Gebiet !

 

Quelle: SatundKabel.de

 

 

So geht's: Astra und Eutelsat gleichzeitig anpeilen - das müssen Sie wissen

 

Mehrere Hundert unverschlüsselte TV- und Radioprogramme warten über Deutschlands Himmel nur darauf, angezapft zu werden. Alle Grundlagen auf einen Blick.

 

1. Astra und Eutelsat am Himmel

 

In Deutschland werden zwei Positionen am häufigsten parallel angepeilt: Astra auf 19,2 Grad Ost und Eutelsat Hotbird auf 13 Grad Ost. Für diesen Parallelempfang gibt es mehrere Alternativen. Gemeinsam ist allen ein möglichst großer Spiegeldurchmesser. Wir empfehlen 90 Zentimeter. Mit einem einzigen LNB kommen Sie übrigens aus, wenn Sie eine motorbetriebene Drehantenne installieren. Nachteil: Bei dieser Variante ist es nicht möglich, Programme eines Satelliten zu sehen und gleichzeitig die eines anderen aufzuzeichnen oder im Nebenzimmer zu verfolgen. Es kann immer nur eine Orbitalposition gleichzeitig angesteuert werden. Diese Option werden wir in unserem Beitrag aussparen.

 

 

2. Zwei Satelliten, zwei LNBs

 

Digitales Satellitenfernsehen ist komplizierter als Kabel oder DVB-T. Denn: Wer zwei Satelliten empfangen will, braucht eine Schüssel mit zwei LNBs. Schließlich muss jedes Empfangsteil auf jeweils einen Satelliten ausgerichtet sein. Wenn Sie mehr als vier Teilnehmer versorgen und digitale sowie analoge Signale empfangen wollen, sollten Sie zwei Universal-Quattro-LNBs mit Multischalter (s. Punkt 7) installieren. Diese stellen die beiden Polarisationsebenen Horizontal und Vertikal sowie digitales und analoges Band getrennt an den Ausgängen zur Verfügung. Wenn nur zwei Teilnehmer versorgt werden, reichen auch zwei Twin-LNBs nebst Multischalter - ein LNB auf Astra, das andere auf Eutelsat ausgerichtet. Für neugierige Schlüssellochgucker besonders interessant: Über die Satelliten-Transponder von Eutelsat werden mitunter unverschlüsselte Überspielungen vorgenommen oder nicht angekündigte Testsendungen aufgeschaltet.

 

 

3. Leichter zu montieren: Monoblock

 

Wer sich nicht wirklich eine korrekte Installation zweier getrennter LNBs zutraut, kann sich Arbeit und Ärger ersparen. Für den Parallel-Empfang von Astra und Eutelsat Hotbird haben sich sogenannte Monoblock-Lösungen auf dem Markt etabliert. Bei diesen Doppel-LNBs finden sich zwei Empfangskonverter im korrekten Abstand in einem Baustein zusammengefasst. Nach der Anpeilung von Astra wird über den zweiten LNB automatisch das Eutelsat-Signal aufgefangen. Dabei kann fast nichts mehr schiefgehen, vorausgesetzt, der Spiegel hat den erforderlichen Durchmesser ab 75 Zentimetern. Dual-Monoblocks verfügen auch über einen Multischalter. An den vier Ausgängen liegt dann jeweils das Signal zweier Satelliten an, das Separieren der Satelliten-Signale und Empfangsebenen übernimmt die DiSEqC-Schaltung des Receivers (s. Punkt 5).

 

 

4. Die Multifeed-Schiene

 

Besonders wichtig, ob Monoblock oder Einzel-LNBs: Alle Empfänger müssen auf die Halterung am Feedarm des Spiegels passe. Am oberen Ende des zentral montierten Arms befindet sich die LNB-Halterung. Idealerweise ist die nicht aus Plastik, sondern aus stabilem Metall gegossen. Je nach Hersteller unterscheiden sich die LNB-Halterungen in Optik und Aufbau. Auf einer klassischen Multifeed-Schiene können Sie ein, zwei oder mehr klassische LNBs montieren. LNBs sollten vom gleichen Hersteller wie der Spiegel stammen, um unterschiedliche Rastermaße und damit Installationsprobleme zu vermeiden. Außerdem passt nicht jede Multifeed-Schiene zu jeder Spiegelhalterung. Am besten Sie kaufen die Schiene bzw. Multifeed-Halterung bei der Anschaffung der Antenne gleich mit. Überwinden lassen sich mit einer solchen Konstruktion übrigens Differenzen von maximal 15 Grad, danach stößt der fest montierte Satellitenspiegel an seine physikalischen Grenzen. Wem das nicht ausreicht, muss auf andere Empfangsmöglichkeiten ausweichen. Eine davon ist der Toroidal-Spiegel mit Doppelfokus (siehe auch Punkt 6).

 

 

5. Der Zungenbrecher DiSEqC

 

Wer zwei Satelliten digital und analog empfangen will, kommt um DiSEqC nicht herum. Der Zungenbrecher wurde von dem Satellitenbetreiber Eutelsat in Zusammenarbeit mit Philips entwickelt und Anfang der neunziger Jahre als Digital Satellite Equipment Control vorgestellt, eine Art Befehlsübermittlung zwischen Receiver und LNB. Die Übertragung der Daten-Bits zum LNB erfolgt digital und hintereinander (seriell) durch Ein- und Ausschalten des als Träger verwendeten 22 kHz-Tonsignals. Will heißen: Der Receiver pfeift in die Leitung, kurz bedeutet 1, lang 0. DiSEqC in Variante 1.0 kennt insgesamt 16 Befehle (s. 2/2004, S. 74). Damit lassen sich alle wichtigen Kommandos an die LNBs übermitteln (z.B. welche Polarisationsebene, welches LNB, digital oder analog). Wichtig: Alle Komponenten müssen diese Kommandos verstehen (Switch, LNB) bzw. generieren können (Receiver).

 

 

6. Alternative Toroidal-Spiegel

 

Möchten Sie Satelliten ansteuern, die weiter auseinander liegen als Astra und Eutelsat, hilft Ihnen ein 200 Euro teurer Toroidal-Spiegel weiter, der aufgrund seiner besonderen Bauform mit Subreflektor Differenzen von bis zu 40 Grad überwinden kann. Astra 28,2 Grad Ost und ExpressSat auf 11 Grad West sind damit parallel zu empfangen - zwischen zwei Satelliten muss ein Abstand von mindestens 4,5 Grad liegen, um Interferenzen zu vermeiden. Sie können also ein Dutzend Satelliten gleichzeitig empfangen, ohne dass die Antenne über einen Motor gedreht werden muss. Diese Flexibilität hat ihren Preis: 1,09 Meter breit und rund 90 Zentimeter hoch ist das Modell Wavefrontier 90. Von einer Montage an der Hauswand raten wir aufgrund der auftretenden Fliehkräfte bei starkem Wind ab. Eine Montage ohne Helfer bzw. digitales Messgerät ist nicht möglich. Für die Justage und korrekte Einmessung aller LNBs muss ein Fachmann her.

 

 

7. Mit oder ohne Multischalter?

 

Wenn Sie zwei Positionen mit getrennten LNBs gleichzeitig analog und digital empfangen wollen, müssen jeweils vier Kabel pro LNB verlegt werden, insgesamt also acht. Diese tragen Analog- und Digital-Band, sowie jeweils eine Polarisationsebene. Da DVB-Receiver in der Regel nur über einen ZF-Eingang verfügen, muss bei Multifeed-Anlagen zwingend ein Multischalter (auch "Switch" oder "Multiswitch" genannt) benutzt werden. Je nach Typus verfügt dieser in unserem Fall über neun Eingänge, einer davon terrestrisch und wahlweise vier, acht oder mehr Ausgänge. Die Typenbezeichnungen lauten kurz und knackig: 9/4er, 9/8er usw. Der Multischalter leitet die Schaltsignale des Receivers weiter und legt das gewünschte Signal auf den entsprechenden Ausgang. Achten Sie bei ihrem Multischalter unbedingt auf DiSEqC-Kompatibilität. Wer einen Monoblock mit integriertem Multischalter nutzt, braucht keinen externen Schalter.

 

 

8. Installation der LNBs

 

Die Montage eines Monoblocks fällt selbst technischen Laien eher leicht: LNB in die vorgesehene Halterung einsetzen, korrekt ausrichten bzw. einrasten lassen, festschrauben, fertig. Komplizierter ist die Installation zweier getrennter Empfangsteile. Auf einer Multifeed-Schiene sollten die entsprechenden Positionen eingekerbt bzw. vermerkt sein. Mit Multifeed-Haltern ist es noch einfacher: Dort sind die Abstände bereits fixiert, die LNBs müssen nur eingesetzt werden. Da mindestens ein LNB nun nicht mehr im Zentrum des Spiegels sitzt, spricht man auch von einem "schielenden Empfang". Das LNB, das den schwächeren Satelliten empfängt, sollte im Brennpunkt sitzen. In unserem Fall also Eutelsat Hotbird auf 13 Grad Ost, denn der deckt einen größeren Abstrahlungsbereich ("Footprint") als Astra ab - die empfangene Signalstärke ist damit vergleichsweise niedriger.

 

 

9. Was sonst noch wichtig ist: das Kabel

 

Das richtige "Konfektionieren" der Anschlusskabel will gelernt sein. Hierzu schneiden Sie das Kabel zunächst grob auf die benötigte Länge zurecht. Mit Messer oder Winkelschneider trennen Sie nun vorsichtig auf etwa zwölf Millimetern Länge die äußere Ummantelung ab. Achten Sie darauf, dass Sie dabei weder die Äderchen des darunter liegenden Drahtgeflechtes noch die abschirmende Aluminium-Folie beschädigen. Jetzt legen Sie das Adergeflecht und die Folie nach hinten um. Sie finden dann eine halbdurchsichtige oder weiße Isolierung um einen starren Kupferleiter vor. Entfernen Sie fünf Millimeter dieser Isolierung mit dem Messer. Legen Sie jetzt das Adergeflecht um die innere Isolierung herum. Achten Sie dabei darauf, dass weder Adern noch Alufolie den Innenleiter berühren. Jetzt schrauben Sie den F-Stecker einfach auf das Kabel, indem Sie beim Drehen den Stecker sanft auf das Kabel drücken. Wichtig ist außerdem, dass der Kupferdraht nicht wesentlich über den Abschluss des F-Steckers herausragt. Überstände können Sie mit einer Zange abknipsen, aber bitte gerade. Vergewissern Sie sich abschließend noch einmal, dass wirklich kein Äderchen vom äußeren Geflecht mit dem Innenleiter Verbindung hat (andernfalls sehen Sie kein Bild) und wiederholen Sie dieselben Schritte am anderen Ende des Kabels.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Archiviert

Dieses Thema ist jetzt archiviert und für weitere Antworten gesperrt.

  • Wer ist Online   0 Benutzer

    • Keine registrierten Benutzer online.
×
×
  • Neu erstellen...