Tycus Geschrieben 21. März 2008 Melden Share Geschrieben 21. März 2008 Hier mal Vorgehensweise mit dem Tune Mode (allgemein gültig): Benötigt: - Keywelt-Image Juni 2006 oder September 2006 Beta - Nokia- oder Sagem dBox2 SAT (diese geben den Differenzwert vom Tuner zurück) - Philips bedingt geeignet, keine Rückmeldung des Diffs vom Tuner, grob kann man auch damit arbeiten, dazu weiter unten mehr - Tune Mode (Keywelt Settings -> Zapit Einstellungen) - LNB-Offset-Menü (ebenfalls in den Zapit Einstellungen zu finden) - aktivierte Satfinder-Anzeige in der Infobar (Keywelt Settings -> System Menü -> CA-Anzeige Menü -> Satfinder Anzeige -> ein, ebenfalls dort Umschalten mit HOME -> ein) - als Ausgangskonfiguration eine /var/tuxbox/config/zapit/zapit.conf ohne vom Standard abweichende LNB-Offsets, also 10600000 für HighBand, 9750000 für LowBand, kann man über das LNB-Offset-Menü erzeugen - aktuelle SAT-Settings aus dem Download des Boardes (bevorzugt welche von mir, weil da die Transponderfrequenzen exakt sind) - serielle Logausgabe muß möglich sein (Einstellungen -> Treiber- und Bootoptionen -> EXPERT! Boot-Konsole -> ein), sonst sieht man nix beim Grobtuning Vorsicht: bei Philips-Boxen im Falle des September-2006-Images am besten das Original von Worschter (V1 Beta2) verwenden! Die späteren Mods haben einen anderen Tunertreiber drin, der als Standard eingestellt ist, mit dem geht der Tune Mode nicht. Dort dann den alternativen TDA8044_2 verwenden (nicht den TDA80xx!, damit funktioniert das dann auch. Zur Funktionsweise des Tune Mode: Der Tune Mode geht von dem in der zapit.conf eingetragenen LNB-Offset aus, daher bitte die Standardwerte dort eintragen. Der Tune Mode holt sich nun die in der services.xml eingetragene Transponderfrequenz und versucht, diese einzustellen. Schlägt das fehl, werden weitere Versuche unternommen mit Schrittweite +1000 und -1000, jeweils abwechselnd, maximal bis 7000 Abweichung. Falls das nicht reicht, sollte man besser das LNB gleich in den Müll schmeißen und ein ordentliches kaufen... Die Ergebnisse der Zap-Versuche werden auf der Console ausgegeben. Wie das aussieht, siehe Beispiel unten. Grobtuning, wenn überhaupt nichts geht, alle Boxen: Tune Mode aktivieren, serielles Logfile mitlaufen lassen! Zappen und dabei das serielle Logfile beobachten! Der Tune Mode gibt zwar aus, bei welcher LNB-LOF er erfolgreich war, aber diese Ausgabe stimmt nicht. So sieht das aus, ich habe für dieses Log meinen Offset absichlich verbogen : [zapit] Transponder 11719500 failed [zapit] LNB-Offset 10591000 [zapit] retry on: 11718500 LNB-Offset: 10592000 failed [zapit] retry on: 11720500 LNB-Offset: 10589000 failed [zapit] retry on: 11717500 LNB-Offset: 10594000 failed [zapit] retry on: 11721500 LNB-Offset: 10587000 failed [zapit] retry on: 11716500 LNB-Offset: 10596000 failed [zapit] retry on: 11722500 LNB-Offset: 10585000 failed [zapit] retry on: 11715500 LNB-Offset: 10598000 failed [zapit] retry on: 11723500 LNB-Offset: 10583000 failed [zapit] retry on: 11714500 LNB-Offset: 10600000 failed [zapit] retry on: 11724500 LNB-Offset: 10581000 failed [zapit] retry on: 11713500 LNB-Offset: 10602000 failed [zapit] retry on: 11725500 LNB-Offset: 10579000 failed [zapit] retry on: 11712500 LNB-Offset: 10604000 success Achtung! Die Ausgabe der vom Tune Mode ausgegebenen LNB-Offset-Werte bei den Test-Zaps ist falsch! Richtig ist die Anzeige retry on, daraus ist der LNB-Offset wie folgt zu ermitteln: Wert bei Transponder failed, wie ganz oben im Log angegeben, minus Wert letzten retry on (der von success). Und da der success-Wert praktisch der Grenzwert ist, bei dem die Box den Transponder findet, empfehle ich noch eine Reserve von 1000, besser 2000 in Richtung des Zap-Verlaufs, dann hat man bereits eine sehr gute Annäherung an den tatsächlichen Offset. Also nach dem Beispiel dann 11710500. Diesen Wert zum ebenfalls oben angegebenen originalen LNB-Offset addieren. Ergibt den groben tatsächlichen Offset des LNBs. Anhand meines Beispiels ergibt das folgendes Ergebnis: 11719500 - 11710500 = 9000 --> 10591000 + 9000 = 10600000 Und ein Beispiel in der anderen Richtung. Achtung bei der Rechnerei, aber die Grundlagen der Mathematik sollten ja bekannt sein : [zapit] Transponder 11953500 failed [zapit] LNB-Offset 10608000 [zapit] retry on: 11952500 LNB-Offset: 10609000 failed [zapit] retry on: 11954500 LNB-Offset: 10606000 failed [zapit] retry on: 11951500 LNB-Offset: 10611000 failed [zapit] retry on: 11955500 LNB-Offset: 10604000 failed [zapit] retry on: 11950500 LNB-Offset: 10613000 failed [zapit] retry on: 11956500 LNB-Offset: 10602000 failed [zapit] retry on: 11949500 LNB-Offset: 10615000 failed [zapit] retry on: 11957500 LNB-Offset: 10600000 failed [zapit] retry on: 11948500 LNB-Offset: 10617000 failed [zapit] retry on: 11958500 LNB-Offset: 10598000 success Mit 2000 Reserve ergibt das dann: 11953500 - 11960500 = -7000 --> 10608000 (+) -7000 = 10601000 Den auf diese Weise ermittelten Wert trägt man dann erst mal als Grobwert in die zapit.conf ein (LNB-Offset Menü in den Zapit Einstellungen), Neustart nicht erforderlich, nach Abspeichern der Werte (Aufforderung dazu erscheint beim Verlassen der Zapit Einstellungen) ziehen die sofort. Anschließend dann (für Nokia und Sagem) das Feintuning mit ausgeschaltetem Tune Mode. Feintuning, Nokia und Sagem: Tune Mode deaktivieren, serielles Logfile nicht nötig. Ich empfehle zum Herausfinden der Diff-Werte pro empfangenen Satellit jeweils einen Kanal in Bandmitte für LowBand und HighBand, also Transponderfrequenz ca. 11200000 (Low) und 12200000 (High). Polarisation ist dabei egal, es spielt keine Rolle, ob H oder V. Zappen und dabei in der Infobar die Diff-Anzeige beobachten (mit der HOME Taste zu aktivieren, durchschalten, bis die Anzeige im Satfinder erscheint). Der rückgemeldete Diff-Wert gibt die Abweichung der LNB-LOF relativ zum gültigen LNB-Offset aus der zapit.conf wieder, so lange das LNB nicht komplett schrottig ist und mehr als ca. 2,5 bis 3MHz abweicht. In dem Fall steht dann die LNB-LOF dort, das sieht man dann schon, wenn da irgendwas im Millionenbereich erscheint, die Box meldet dort auch "Kanal nicht verfügbar". Ist der rückgegebene Diff-Wert positiv, subtrahiert man den von der in der zapit.conf eingetragenen LOF des jeweiligen Bandbereiches (LowBand Transponderfrequenz unter 11700000, HighBand ab 11700000). Ist der Wert negativ, addiert man den zur LOF. Heranzuziehen ist dazu auf jeden Fall der bereits eingetragene Offset, falls man das oben beschriebene Grobtuning machen mußte! Beispiel, Astra ist das erste LNB, Hotbird das zweite. Norm-Offset für HighBand 10600000, für LowBand 9750000. Die Offset-Angaben sind übrigens in kHz: Astra 19E High: +192 --> 10599808 Low: -343 --> 9750343 Hotbird 13E High: -930 --> 10600930 Low: -298 --> 9750298 Ergibt dann in der zapit.conf folgende Einträge (wieder über das LNB-Offset Menü einzutragen): lnb0_OffsetHigh=10599808 lnb0_OffsetLow=9750343 lnb1_OffsetHigh=10600930 lnb1_OffsetLow=9750298 So einfach geht das. Wobei man da nicht so pingelig sein muß, wie in meinem Beispiel. Wenn die letzten drei Stellen auf den nächstliegenden 250er gerundet werden, reicht das, dem Tuner der Box ist das wurscht, ob der Offset nun 10600930 oder 10601000 ist, für 250 kHz hin oder her interessiert sich der Tuner nicht. Ich wollte nur mal verdeutlichen, wie sich was ergibt. Das Feintuning funktioniert nur bei Boxen von Nokia und Sagem, Philips geben keinen Diff-Wert zurück. Das Grobtuning über das Logfile des Tune Mode wie oben beschrieben funktioniert aber auch da, man muß mit dem Ergebnis halt im Zweifelsfall noch etwas über das Ändern der Offset-Werte (im Bereich +/- 1000) experimentieren. Wenn man, wie oben beim Grobtuning beschrieben, gleich 2000 noch als Ausgleich zugibt, hat man eigentlich schon fast den richtigen Offset. Selbst wenn der per Grobtuning ermittelte Wert doch noch 1000 daneben liegen sollte (das ist das Raster des Tune Mode, siehe oben), lassen sich auf alle Fälle normale breitbandige Transponder (20 bis 36 MHz je nach Satellit und Symbolrate) empfangen. Probleme können dann höchstens noch schmalbandige Transponder machen, gibt es beispielsweise auf Türksat etliche, die nur 2 oder 3 MHz und niedrige Symbolraten haben. Da hilft dann nur Experimentieren mit den Offsets, dann aber in kleinen Schritten von 250. Wie man die ermittelten Werte in ein Image ohne Tune Mode übernimmt: /var/tuxbox/config/zapit/zapit.conf aus dem Tune Mode Image auf den PC sichern, ich nenne die jetzt mal zapit-tunemod Aus dem neuen Image diese Datei ebenfalls auf den PC und mit einem unixfähigen (!) Editor (Proton32 zum Beispiel) bearbeiten. Den gesamten Block mit den LNB-Offsets lnb0_OffsetHigh= lnb0_OffsetLow= lnb1_OffsetHigh= lnb1_OffsetLow= ... aus der zapit-tunemod kopieren und am Ende der neuen zapit.conf einfügen. Speichern und wieder zurück auf die Box damit. Box dann resetten (Stecker raus), keinesfalls normal runterfahren, sonst ist die Bearbeitung sofort wieder Geschichte und wird überschrieben. Übrigens: hat ein LNB einen Offset von mehr als 3 bis 4 MHz, sollte man bezüglich der dBox2 besser drüber nachdenken, das LNB zu entsorgen und sich ein ordentliches zu kaufen... dann ist das Teil nämlich von Haus aus Schrott. Andernfalls wird man mit der dBox2 immer mit Empfangsproblemen (Kanal nicht verfügbar) kämpfen müssen, die Tunertreiber sind nämlich nicht in der Lage, Abweichungen größer ca. 2,5 bis 3MHz selber auszugleichen, dann sind die Offseteinträge nötig. Und die muß man dann halt rausfinden... merkwuerden Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
derberg_de Geschrieben 21. März 2008 Melden Share Geschrieben 21. März 2008 da hat sich aber einer richtig arbeit gemacht. dank dir für die ausführliche Anleitung. Hoffen wir mal, das es verstanden wird. Ich mußte es mir auch mehrmals auf der Zunge zergehen lassen, und hab mich schon öfter damit befasst Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Tycus Geschrieben 21. März 2008 Autor Melden Share Geschrieben 21. März 2008 Sammelthread und Diskussionen bitte hier entlang: Klick Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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