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Filmkritik Shutter Island


Firefox

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Mahlzeit.

So, nach dem sehr guten Ghostwriter war gestern Shutter Island angesagt, mit Martin Scorsese und Leonardo DiCaprio eigendlich prädestiniert für gute Unterhaltung.

 

Doch weit gefehlt...

 

Martin Scorsese, der nicht erst seit Gangs of New York und Aviator als guter Regisseur feststeht nahm sich hier eines Buches von Dennis Lehane an, Shutter Island eben, erschienen im Jahre 2003 des Herrn. Selbiger war ebenfalls für die Romanvorlge zu Clint Eastwood's Mystic River verantwortlich, einem fantastischer Film.

 

In der Hauptrolle zu sehen Östrogenschwarm Leonardo DiCaprio der mit Catch Me If You Can, Aviator, Blood Diamond oder Der Mann, der niemals lebte nicht nur für schlechte Filme (The Beach) bekannt ist. Inzwischen dürfte selbst er schauspielerisch nachgelegt haben und kann so langsam mit anderen Schauspielern seiner Altersklasse mithalten.

 

Hier nun beide seit Aviator vor 5 Jahren wieder vereint.

 

Shutter Island, spielt in den 50er Jahren, man trägt lange beige Trenchcoats, raucht fingerdicke, filterlose Kippen und trägt pottenhässliche Cordanzüge.

Shutter Island, in der Tat eine Insel irgendwo halt... Darauf eine Irrenanstalt in der natürlich nur die gefährlichsten der NoBrainer untergebracht sind. Passenderweise weckt der Bau Erinnerungen an ein Schweigen der Lämmer... verstärkt durch eine bedrohlich wirkende Festung aus Kriegstagen.

 

US-Marshal Teddy Daniels soll dort das verschwinden einer Patientin untersuchen. Doch von Anfang an wird klar das mit dem biederen Kojak etwas nicht stimmt. Auch er schlägt sich mit den Geistern seiner Vergangenheit herum. Seine Frau wurde Opfer eines Brandstifters den er im Laufe des Films immer besessener hinter den verschwiegenen Mauern der Anstalt vermutet. Doch es soll ganz anders kommen...

 

Der Film drängt dem Zuschauer die ganzen langen 138 Minuten Unbehagen und einen subtilen Horror auf. Leider hat der Film nie den Mut einfach loszulassen und dem Zuschauer eine eigene Meinung zuzugestehen.

 

Hier werden Stilmittel des Film Noir hineingeworfen in den Hexenkessel, dort ein wenig B-Movie Horror hinzugefügt, zum Schluss eine Priese pompöse Kulissen, das ganze auf kleiner Flamme geköchelt und heraus kommt eine langweilige Inszenierung die hölzerner nicht sein kann, eine Schlusswendung die keine ist, da selbst dem dümmsten Zuschauer mittlerweile ein Kronleuchter aufgegangen sein müsste, Schauspieler deren durchaus vorhandenes Können sinnlos verpufft, und als abschließenden Höhepunkt ein Ende das dämlicher nicht sein kann.

 

Selten habe ich einen Film gesehen der so sehr an seiner eigenen Inszenierung erstickte. Er ertrinkt geradezu in Langeweile, irgendwann ist man den ständig kurz vor dem Wahnsinn stehenden Marshal satt, kann man die Wachen, die direkt aus The Green Mile zu entstammen scheinen, nicht mehr sehen, denkt man zu oft, was soll das jetzt... kann man den gut gekleideten Ärzten - mit Ben Kingsley durchaus sehr gut besetzt - bei ihrem ewig gleichen Spiel nichts neues mehr abgewinnen. Weiterentwickeln tut sich kein Charakter...

 

Der Film ist optisch durchaus reizvoll, tolle Bilder die leider zu selten die gewünschten Emotionen wecken. Eine karge Insel, abgelegen, ohne Fluchtmöglichkeit, man ist den Irren der Anstalt ausgeliefert, in Rückblenden werden einem die quälenden Geister präsentiert, die Ursache so abgelutscht wie sie nur sein kann. Im Sturm des Jahrhunderts tobt der Kampf gegen die Schatten der Anstalt und der eigenen Geister und alles läuft auf eine verwitterte Holztür zu hinter der sich das Schicksal offenbaren soll...

 

Die erste halbe Stunde habe ich noch gespannt gehofft das der Film endlich losgeht, die nächsten 60min. dämmerten so dahin ohne das sich Figuren oder Story großartig fortbewegt hätten, die letzten 30min. bin ich dann wieder aufgewacht - was das kommende leider nicht besser machte. Ich hoffte wenigstens auf eine tolle Auflösung. Doch die gewünschte Überraschung blieb aus. Zu vorhersehbar ist der Film. Denn die Geschichte ist eigentlich in 3 Sätzen erzählt. Alles drum herum ist austauschbares Flickwerk ohne besonderen Sinn. Das Ende war dann natürlich das logische Ende eines verkorksten Films.

 

 

Von mir bekommt der Film eine 3/10

 

"..." tja, ähh, dieses mal fällt mir beim besten Willen kein würdiges Zitat ein...

 

 

@DD, ich hoffe meine abschließende Erklärung zum genannten Zitat beim Ghostwriter haben Dich wieder ruhig schlafen lassen.

 

 

Ein Ende, wie es viel passender gewesen wäre:

Wenn er erhobenen Hauptes und wohlwissend um seinen Konflikt auf die Pfleger zuginge, und sich - unterlegt mit Gary Jules Mad World - das Leben näme, ein verzweifeltes "Dolores" hauchend als letzten Atemzug...

 

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Ich hab grade "Männer die auf Ziegen starren" in ner Preview gesehen und wie erwartet langweilig = kann man sich sparen und ist es nicht Wert hier dafür nen Extrathread zu machen. Mal sehen, wie Alice im Wunderland am Mittwoch wird...Ich glaub die Katze kommt in 3D gut rüber..bin gespannt

 

Edit: Dumm gelaufen...Alice-Preview war entgegen der Ankündigung nich in 3D...Der Film selbst war ganz nett, aber mehr nicht. In 3D sieht er zumindest bestimmt gut aus...

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@ Firefox

 

Also deiner Meinung über den Film kann ich überhaupt nicht zustimmen. Seit langem ist Shutter Island mal wieder ein Film der von der ersten bis zur letzten Minute spannend und überaschend war. Ich denke du hast einfach keine Ahnung von Filmen bzw. der Film ging halt an deinem persönlichen Geschmack vorbei.

Aber alle die ich bisher gefragt habe fanden den Film toll. Allein bei IMDB hat der Film schon über 8 Sterne und du kommst mit 3 von 10 Punkten daher. Also Leute schaut ihn euch unbedingt an. Es lohnt sich.

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Also ich muss hier Firefox zustimmen. Hatte mir auch viel mehr von dem Film erwartet. Fand ihn jetzt auch nicht sonderlich spannend. Er plätscherte so vor sich hin und zog sich meiner Meinung nach zeitweise ziemlich in die Länge. Zumindest der Trailer sah wesentlich viel versprechender aus, als das was dann letztendlich geboten wurde.

Technisch gesehen fand ich ihn auch ziemlich schlecht. Vor allem die Anfangsszene, wo die beiden auf dem Boot auf der Insel ankommen. Die sah ja sowas von billig aus. Das sah so extrem nach Bluescreen und damit billig aus... Sowas muss in einem aktuellen Film meiner Meinung nach wirklich nicht mehr sein... Ich würde mich hier eindeutig den 3/10 Punkten von Firefox anschließen... Das Geld hätte man sich echt sparen können.

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